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Gewürztraminersymposion

Wo anders als in Tramin, dem Ursprung und der Heimat des Gewürztraminers, sollte es stattfinden: das 6. Internationale Gewürztraminer-Symposion. Am Abend des 7. Juli - kurz bevor auch in Südtirol der Regen kam - ging es nach drei Tagen mit einem stimmungsvollen Fest im Park von Schloss Rechtenthal zu Ende. In den erlebnisreichen drei Tagen konnten sich Weinfreunde aus aller Welt in den ausgezeichnet besetzten kulinarischen und technischen Seminaren über die Besonderheiten der autochthonen Rebsorte informieren.

Anders als in den Vorveranstaltungen hatte man 2007 keine Fachjury eingeladen, um "The Best of the Best" der Gewürztraminer zu küren, sondern überlies die sehr individuelle Auswahl des persönlichen Favoriten den über 1.000 Besuchern, die sich bei den Veranstaltungen und Vergleichsverkostungen ein Bild von der vielseitigen Rebsorte machen konnten. Besonders interessant: die Gegenüberstellung Südtiroler und internationaler Gewürztraminern aus Neuseeland, Kalifornien, Österreich, Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Dabei überzeugten die breit aufgestellten Südtiroler durch klare, mineralische Finesse und den trockenen Ausbau. Auch Besucher aus dem Elsass schätzten die Konkurrenten aus Südtirol, da die trockenere Variante wunderbar zum Essen passt.

Als ausgezeichneter Begleiter verschiedener Speisen überzeugte der Gewürztraminer auch in der kreativ asiatischen Küche Joseph Peters vom Münchner Restaurant Mangostin, der den Wein mit "Hühnchensuppe aus dem Wok", Curry, Sushi und Salaten herausforderte. Sehr gekonnt war die Auswahl zum 5-Gang-Menü des Drei-Sterne Kochs Heinz Beck, der unter anderem Scampicarpaccio auf Limonengelée mit Papaya, Kaviar und Tequilagranita auffahren ließ. Störend einzig die Zweitwahl seines Sommeliers Marco Reitano, der zu Becks Gängen jeweils zwei begleitende Gewürztraminer präsentierte, von denen einer - obwohl separat oder zu einem anderen Gericht absolut stimmig - stets als schlechtere Wahl keine guten Karten hatte.

Auch die Verbindung von Schokolade mit Gewürztraminer und Gewürztraminer-Grappa ließ so manches Weinliebhaberherz höher schlagen und unterstrich eindrucksvoll die außerordentliche Anpassungsfähigkeit des Gewürztraminers in Verbindung mit unterschiedlichen Speisen. Dazu trägt sicherlich bei, dass seine Aromen von fruchtig, blumig bis würzig variieren und der Wein im Glas ein intensiveres Aroma verströmt als letztendlich am Gaumen. Schon kleine geografische Unterschiede können dabei zu großen Unterschieden bei den Aromen führen, wie ein Terroirrundgang durch Tramins Weingärten eindrucksvoll belegte. „Wie bei kaum einer anderen Traube spiegeln sich im Gewürztraminer das Terroir und die mikroklimatischen Bedingungen wider, was zusammen mit den verschiedenen Möglichkeiten der Vinifizierung, die außergewöhnliche Vielfalt der Aromenrichtungen ermöglicht“, untermauert Willi Stürz, der Önologe der Kellerei Tramin diese Erkenntnisse.