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Paul Cluver Weine in Deutschland

Paul ist in der offiziellen Genealogie der Cluvers die Nummer vier, nach Vater Paul senior, den er im Büro auch gern "Doc" nennt, wie er bei einem Weinmenü in Frankfurt verrät. Die Umlautstriche über dem Nachnamen Clüver hatte die Familie bei der Auswanderung abgelegt, da diese in Südafrika unüblich waren. Inoffiziell, gibt Paul augenzwinkernd zu, sei er schon die Nummer 17, denn der Vorname Paul würde traditionell vom Vater auf den erstgeborenen Sohn übertragen. Wenn er demnächst seine deutsche Verlobte heiratet und selbst Nachwuchs in die Welt setzt, wird es schwer für ihn werden, diese Tradition zu brechen.

Pauls Vater, Cluver senior, war es, der das Potenzial der familieneigenen Apfelfarm Rust Estate in den Bergen von Elgin, knapp eine Stunde Autofahrt südöstlich von Kapstadt, entdeckte und begann, dort Wein anzupflanzen, der sonst für Südafrika eher unüblich war. Er hatte in Oxford und Göttingen Medizin studiert hat und bereits einen guten Ruf als führender Neurochirurg Südafrikas. Bei den gepflanzten Weinen setzte er auf die Weine der deutschen Heimat seiner Ahnen. Pinot Noir, Riesling, Gewürztraminer, Sauvignon Blanc - meist Rebsorten, die nicht zu den Favoriten der von Buren geprägten Weinlandschaft am Kap zählen. Um damit herausragendes Niveau zu erreichen, bedarf es Vision und Beharrlichkeit. Cluver hatte sie. Und dass er sich mit Weitsucht durchsetzen kann, dafür spricht auch sein langjähriges und erfolgreiches Engagement als Vorsitzender des Weinexportverbandes Wines of South Africa, das er Anfang des Jahres niederlegte.

1997 füllte Dr. Cluver den ersten Wein in Elgin ab. Seither hat die Region einen enormen Aufschwung genommen und es gibt inzwischen rund 20 Weinbetriebe, die alle auf Qualität setzen.

Von der allerersten Flasche im Jahr 1997 bis zum herausragenden Pinot Noir Seven Flags war es allerdings ein weiter Weg. Unterstützt wurde Paul senior von Paul junior, der inzwischen die Leitung des Weinguts übernahm und Schwiegersohn Andries Burger. Andries hatte nach dem Weinbaustudium zuvor Erfahrungen in der Weinwelt im Château Margaux und bei Michel Rolland gesammelt und dort gelernt, wie man mit dem Klima und Terroir am besten umgeht. Jetzt sprechen die Weine der Cluvers mit ihrer herrlichen Frische und Finesse aus dem küstennahen, von Naturschutzgebieten eingerahmten Elgin ihre eigene Sprache.

"Große Weine zu machen ist ganz einfach", hatte Burger einst vom Château Margaux-Chef Paul Pontallier mit auf den Weg genommen, "man braucht dafür nur ein Jahrhundert". Stimmt! Große Weine macht man nicht von einem Tag auf den anderen. Doch die Cluvers sind auf dem besten Weg und können auch mit ihren eleganten Chardonnays auf eine Reihe von Flaggschiff-Weinen verweisen.

Den Auftakt beim Essen im "Weinsinn" machte der brillante Sauvignon Blanc, mit intensiven „grünen“ Aromen von Stachelbeere und Passionsfrucht als Aperitif. Sehr elegant und ideal zum Zander auf Linsengemüse passte der vielschichtige Chardonnay, spontanvergoren und dann neun Monate „sur lie“ in neuen und gebrauchten Barriques. Zum Entrecote mit der Entenleber auf einem Bett von Spitzkohl harmonierte der Pinot Noir mit raffinierter Frucht und toller Ausgewogenheit. Zum Strudel als Dessert präsentierte Paul Cluver eine White Riesling Noble Late Harvest mit den Aromen getrockneter Aprikosen und orientalischer Gewürze.

Die Cluvers verstehen es, die besonderen Eigenschaften des Gebiets für Weinbau und ihre Weine zu nutzen. Auf dem Hochplateau stehen die Rebparzellen in Höhen zwischen 300 und 600 Metern, 10 bis 15 Kilometer vom Atlantik entfernt. Im Sommer ist es oft stark bewölkt, was ein Übermaß an Hitze verhindert, und die Niederschläge übersteigen 1000 mm im Jahr. Das kühle Klima mit der langen Reifezeit und die dominierenden Schieferverwitterungsböden verleihen den Weinen die ausgeprägte Fruchtigkeit und aromatische Intensität.

Auch dem "Weinsinn" muss man ein Kompliment machen. Zwar stehen in der Weinbar mit Restaurant normalerweise keine Überseeweine auf der Karte, doch Küchenchef Sascha Döring gelingt in der Küche die richtigen Akzente zu setzen und die von Paul Cluver präsentierten Weine damit gekonnt zu begleiten.

Erhältlich sind die Weine Cluvers exklusiv bei Tour du Vin, dessen Chefin Ingrid Salamon nach Jahren als Topmanagerin in der Tabakindustrie und einem Wine Management Master Programm der OIV (Organisation Internationale de la Vigne et du Vin), dass sie zu Winzern und Weingütern rund um den Erdball führte, sich zur Aufgabe gemacht hat, den Weinfreunden nicht nur die Weine, sondern auch das Terroir und die dazugehörigen Winzer näher zu bringen. (www.tourduvin.de)