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Hafer gehört in vielen Ländern zum Alltag

Hafer

(c) Andreas Hermsdorf/Pixelio.de

In Nordeuropa spielt Hafer in der Ernährung schon immer eine große Rolle. Bis ins 18. Jahrhundert hinein gehörte das Getreide zu den am meisten verzehrten Nahrungsmitteln. Vor allem Haferbrei stand und steht auch heute noch regelmäßig auf dem Speiseplan - egal ob er in Schweden "havregröt", in Finnland "puuro" oder in Großbritannien "porridge" heißt.

Jeder Bundesbürger verzehrt durchschnittlich zwei Kilogramm Hafer pro Jahr. Das ist im Gegensatz zu den nordeuropäischen Nachbarn wenig. So liegt der Pro-Kopf-Verzehr in Großbritannien bei 4,4 Kilogramm, in Finnland gar bei neun Kilogramm. Die Deutschen essen Hafer hauptsächlich in Form von Haferflocken, pur oder im Müsli, im Brot, in Keksen oder Müsliriegeln. Aber auch gekochte Haferspeisen sind verbreitet und beliebt. Dabei ließ man sich bei den Rezepten von der Hafervielfalt der anderen Länder inspirieren. Die aus Haferflocken und Milch gekochte Speise hat viele Vorteile: Sie ist schnell zubereitet, wärmt von innen, ist leicht verdaulich, hält lange satt und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen. Das Aufkochen der Haferflocken bewirkt die magenschonenden Eigenschaften. Dadurch wird die Stärke des Getreides besser aufgespalten und kann so vom Körper leichter aufgenommen werden. Die Ernährungsqualitäten des Hafers kommen also nicht nur im Müsli, sondern auch bei der Kochvariante zur Geltung.

Jedes Land hat seine eigenen Traditionen und Vorlieben bei der Zubereitung der Haferspeise: Original schottischer Porridge wurde ursprünglich nur mit Wasser gekocht und mit einer Prise Salz abgeschmeckt. Manche Familien stellen Milch, Buttermilch oder Sahne in Schalen zum "Dippen" bereit. Die Bauern kochten früher den Brei gleich für eine ganze Woche. Wurde er dann fest, konnte er in Scheiben geschnitten als Mittagessen auf dem Feld verzehrt werden. In England bereitet man das Gericht meistens süß und oft mit Sahne oder Milch anstatt mit Wasser zu. Während hier der Porridge vor allem als Frühstück dient, aß man ihn in den nordischen Ländern traditionell eher am Abend. Dort wird der gekochte Brei mit geschmolzener Butter verfeinert. Finnen und Schweden fügen zur Erntezeit gerne Beeren hinzu. In den "Haferländern" wurden auch Toppings für den Porridge entwickelt. Nüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne, Obst, Honig, und Schokolade: All diese Zutaten verleihen der Haferspeise eine zusätzliche Geschmacksnote.

Auch in Mittel- und Südeuropa bestehen Hafertraditionen. In der Schweiz wird Hafer traditionell im kalt verzehrten Birchermüesli verwendet, für Haferbrei röstet man jedoch die Haferflocken erst leicht an. In Nordfrankreich hat die "bouillie d‘avoine" eine lange Tradition. Dafür weichten die Franzosen Hafermehl und -kleie über Nacht ein, fügten am Morgen Buttermilch hinzu und kochten alles mindestens eine Stunde lang. Auf den Kanaren gibt es ebenfalls einen gekochten Getreidebrei, der sowohl warm als auch kalt gegessen wird. Der sogenannte "Gofio" ist traditionelle Speise der Ziegenhirten und wird je nach Verwendung pikant oder süß zubereitet.